Montag, 25. April 2011

Unser Ausflug nach Chong Kneas

An einem Sonntag trafen wir (die Volunteere, Andre, Lilly und Roger) uns morgens um 9 Uhr, um gemeinsam einen sehr eindrucksbeladenen Tag zu verbringen. Unser Ziel war die Floating Village Chong Kneas, die im ca. 40 Kilometer entfernten Tonle Sap See gelegen ist. Wir haben wahnsinnig viel an diesem einen Tag gesehen, und die Auswahl der Fotos fuer den Blog war unheimlich schwer. Ich habe mich entschieden, so viele Impressionen wie moeglich mit Euch zu teilen und habe entsprechend viele Bilder auch tatsaechlich hochgeladen.

Schon auf dem Weg nach Chong Kneas haben wir Einiges erlebt. So waren wir zum Beispiel auf einem lokalen Markt. So sieht das Ganze von aussen aus:



Den Markt an sich erreicht man durch superschmale Gassen, die sich zwischen den Laeden befinden. Ja, und was uns innen erwartete, das sah dann so aus:


An diesem Stand gab es diverse Koestlichkeiten aus dem Wasser... so wie Fisch, Shrimps und alles, was sich sonst noch darin tummelt:



Doch der fuer mich appetitlichste Laden war dann doch dieser hier... es gab jede Menge tolles Gemuese:


Lilly und ich kauften dann auch noch ein wenig Obst... wobei ich Tamarinden gekauft habe und mir echt nicht sicher bin, ob das wirklich Obst ist!?



Unser naechster Stopp war dann hier:



An diesem Ort kauften wir "Sticky Rice", ein besonderer Klebreis, der hier in Bambusroehren ueber offenem Feuer hergestellt wird. Es ist eine sehr aufwendige Variante, denn der Reis wird nicht in Wasser gekocht, sondern in Bambusroehren geschuettet, welche dann staendig mit Wasser betraeufelt werden, und die Feuchtigkeit, die dann nach innen gelangt, wird vom Reis aufgesogen. Ja... und das wird so lange wiederholt, bis der Reis gar ist. Die Bambusroehren werden dann gereinigt, und man kann sie wie eine Banane schaelen und den Reis Stueck fuer Stueck mit den Fingern herausholen. Der Geschmack ist leicht suesslich.

Tja, und was ich schon ueberall in Asien gesehen habe, das gilt auch hier! Dort, wo ein Stand ist, da sind noch viele Andere. Ein ganzer Strassenzug war gespickt mit Sticky Rice Staenden:




Unseren naechsten Stopp legten wir ein, um eine lokale Spezialitaet zu testen. Es sind kalte Reisnudeln mit Fischpaste, Sud und Bananenblueten:



Das sah so klasse aus... ich musste es einfach probieren! Und es war auch wirklich lecker:


Gegenueber auf der Strasse haben wir dann noch diese kleinen Kalorienbomben mitgenommen. Frittierte Bananen!!! Die waren richtig gut:


Hier habe ich dann auch mal ein Foto von unseren Markteinkaeufen gemacht. Links sieht man meine Tamarinden. Die Konsistenz ist wie bei Datteln, aber Tamarinden sind leicht saeuerlich und haben einen harten Kern in der Mitte. Rechts sieht man eine sehr leckere suess saeuerliche Frucht, die man geschmacklich in Richtung Lidschi einordnen kann:


Ja... und dann naeherten wir uns dem See. Auch im Vorfeld gibt es hier schon Siedlungen auf Stelzen, denn sobald die Regenzeit beginnt, ist die Strasse, die wir nutzten, unter Wasser und nur noch mit dem Boot befahrbar. Hier der Ausblick auf das noch relativ trockene Mangrovenwaeldchen:


Und die andere Seite:


Waehrend einer naechsten Pause aufgenommen... ein Blick in's Dorf:



Und die Umgebung:


Ein Blick auf die Strasse:


...und noch einmal ein wenig Landschaft...


Zeit, um schoene Fotos zu machen, hatte ich genug... denn unser Stopp war eher unfreiwillig! Wir hatten einen Platten, und es dauerte ewig, bis der Reifen getauscht war, da die Schrauben nur mit Hilfsmitteln zu bewegen waren, die erst einmal von einigen netten Helfern im Dorf besorgt wurden:



Hier folgen nun einige Fotos von unserer Bootsfahrt. Man faehrt durch einen langen Kanal, um dann letztendlich auf dem See auszukommen. Diese Bilder werde ich groesstenteils unkommentiert lassen, denn die Aufnahmen sprechen fuer sich und beduerfen meiner Meinung nach keiner Erklaerung.

Zum ersten Foto habe ich aber doch eine Anmerkung... man sieht hier eine Siedlung am Anfang des Kanals. In dieser Siedlung leben tausende von Familien... wenn ich es richtig verstanden habe, sind es mehr als 5.000! Und man soll es kaum glauben, aber es gibt in dieser ganzen Gegend keinerlei medizinische Versorgung. Wenn man hier ein Problem hat (Blinddarm oder Sonstiges), dann stirbt man einfach!





















Hier wird Fisch bzw. werden Muscheln von einem Ufer zum Anderen bewegt:





Und dann verliessen wir den Kanal und erreichten den See:








Eine ganze Familie mit 8 oder mehr Leuten hat Platz in diesem Haeuschen, was mal wieder beweist, dass der Spruch "Platz ist in der kleinsten Huette" stimmt:






Diese Maedchen gehoerten zu der Familie, die wir besucht haben. Ihnen haben wir Kleidung und andere nuetzliche Sachen mitgebracht:





Im Hintergrund sieht man ein paar Jungs/Maenner beim beliebtesten Sport hier in Kamboscha:


Schwer zu erkennen? Nun... es ist Volleyball! Und  man sieht es an jeder Ecke:








Unser letzter Stopp an diesem Tage! Wir besuchten eine Familie mit 8 Kindern... urspruenglich waren es 14, aber 6 von ihnen sind zwischenzeitlich gestorben:





Ja, und dann kamen wir auch schon wieder an unserem Ausgangspunkt an. Es war eine wahnsinnig beeindruckende Bootsfahrt... voll bizarrer Schoenheit! Teilweise sah es echt romantisch aus, doch trotz aller Romantik... leben wuerde ich dort sicher nicht wollen.

Auf der Rueckfahrt zum Hotel hatten wir dann noch ein Erlebnis, das mich bis heute beschaeftigt. Wir hielten kurz auf einer Bruecke, eine Frau kam - ihr Fahrrad schiebend - auf uns zu und stoppte, als sie uns erreichte. Auf dem Gepaecktraeger sass in einem Koerbchen ihr ca. 1 bis 11/2 jaehriges Kind. Sie deutete auf ihr Kind und dann auf uns. Nun, ich dachte, sie sei stolz und zeigt uns ihr Baby, aber ihr eigentliches Anliegen war, uns diesen kleinen Wurm zu verkaufen. 200 Dollar wuerde sie haben wollen, und das ist auch gleichzeitig der gaengige Preis fuer ein Menschenleben hier in Kambodscha. 

Junge Maedchen werden fuer den Sextourismus nach Thailand verkauft... fuer 200 Dollar! Ich - fuer meinen Teil - wusste es echt nicht, aber die meisten Maedels in Thailands Rotlichtmilieu stammen urspruenglich tatsaechlich aus Kambodscha. Hier in unserem Dorf bleiben gluecklicherweise alle Maedels bei ihren Familien, denn Roger und Sun kuemmern sich um Sponsoren, damit die Kinder zur Schule gehen koennen und damit sie Chancen auf eine vernuenftige Zukunft haben. Was sie aus der Chance machen? Das entscheiden sie alleine... aber eines ist sicher: Sie haben tatsaechlich eine Wahl! 


Über mich

Mein Bild
Düsseldorf, NRW, Germany
.. auf Reisen und dennoch immer die Heimat im Herzen!

Follower