Montag, 12. September 2011

Unsere Dschungelwoche... Teil 1

Ja, und wieder waren wir alle ganz aufgeregt, denn nach unserem kurzen Zwischenstopp in Kuching ging es nun mit unserem kleinen Bus weiter nach Batang Ai... ab in den Dschungel! Ich konnte mir zwar nach wie vor nicht vorstellen, dass wir dort fernab von allem sein sollten... aber nachdem wir wirklich saemtliche Lebensmittel einkauften und vorher mehrfach darauf hingewiesen wurden, dass wir dort definitiv nichts kaufen koennen (ausser ein paar Getraenke, die unsere Gastgeber in eine Kuehlbox packen), glaubte sogar ich an einen echten Dschungelaufenthalt und die Spannung stieg auch bei mir enorm!

Viele, viele Bilder habe ich... und deshalb wird es auch zwei Posts fuer den Dschungel geben... und den Anfang macht natuerlich DER ANFANG!!! ;-)

Nach einer 5 stuendigen Fahrt durch's Land und vorbei an jeder Menge Palmoelplantagen (mein Herz blutet, wenn ich nur daran denke, denn jede Plantage zerstoert wieder einmal mehr Lebensraum der Orang Utans!!!!), kamen wir an einem grossen See an. Nun hiess es, Rucksaecke in wasserdichte Muellsaecke verpacken und Schwimmwesten anlegen:


Alles wurde ordentlich in zwei Boote verstaut... und wir natuerlich auch:


Und schon legte das erste Boot ab:


Tschuessss!!!! Bis spaeter!!!!


Und natuerlich machten auch wir uns auf den Weg:


Wir fuhren einmal quer ueber den grossen See:


... und bogen dann in eine Flussmuendung:


Ja, und dann folgte sehr viel Landschaft... und der Fluss wechselte auch die Farben... traumhaft schoen!!




Hier bin ich mir nach wie vor nicht sicher, warum gerodet wurde, denn so sehen auch die Stellen aus, bevor sie zu Palmoelplantagen werden. Aber hier im Dschungel!!??? Nein, das kann ich mir nicht vorstellen:


Der Fluss wurde langsam schmaler:


Und hier waren wir schon sehr weit drinnen im Dschungel und mussten teilweise aussteigen, weil das Fluesslein nicht mehr tief genug war:


Insgesamt sind wir drei oder viermal ausgestiegen, doch nach wie vor frage ich mich, wie sie die restlichen Stellen mit uns im Boot geschafft haben... echt enorm:




Ja, und nach gut 1 1/2 Stunden kamen wir... und siehe da... auch die Anderen (die hatten wir zwischenzeitlich naemlich ueberholt) tatsaechlich heile an:


Und das war es... unser Zuhause fuer die naechste Woche!!!


Nee, nee... war nur ein Scherz! Unsere Bleibe war dann doch ein bisschen groesser:


Wir nutzten den Nachmittag, um uns haeuslich einzurichten... und am Abend besuchten wir dann unsere Gastgeber, die einmal um die Ecke rum auf der anderen Flussseite wohnen und ueberreichten ihnen dabei unsere Geschenke (Kaffee, Tee und Zucker). Wir setzten uns fuer ein erstes gegenseitiges Beschnuppern zusammen:



... und schauten spaeter noch eine Karaoke-DVD. Links im Bild sieht man diverse Kannen und eine kleine Flasche. "Oohaaaaaaaaaaaaa"... sage ich da nur! Dies bezieht sich in zweierlei Hinsicht auf die Getraenke, denn es gab selbstgebrannten Reiswein und Reiswhiskey, was diesen Ausruf echt rechtfertigt... und ausserdem ist es auch der Trinkgruss der Ibans:

In diesem Sinne "Ohaaaaaaaaaaaa" auf eine wunderschoene Woche:



Es wurde uebrigens immer reihum getrunken! Ankun hat die Runde grundsaetzlich eroeffnet... und dann kreiste das Glas... und selbst die, die sonst nichts tranken, sie konnten nicht nein sagen... ist einfach so! ;-)

Trekking war eine unserer Lieblingsbeschaeftigungen... natuerlich immer auf der Suche nach Orang Utans! Hier sieht man Becca und mich bei einer kleinen Rast. Die gruenen Saecke an meinen Beinen sind uebrigens Blutegelstruempfe. Man traegt sie in den Schuhen, ueber der Hose und bindet sie oben eng an's Bein... und so haben diese kleinen Leckermaeulchen nahezu null Chance, sich an Fuesse und Beine anzudocken:


Ja, und hier ist unser kleiner Trupp in Bewegung... so sah es uebrigens immer aus, wenn wir durch den Dschungel marschiert sind... schoen in einer Reihe. Diese Gruppierung hatte mehrere Vorteile: So konnte zum Beispiel jeder ein wenig auf den Anderen achten (einschl. Blutegelwarnung! ;-)..) ... und man fiel auch nicht in den Abgrund, denn meist war unser Weg nur ein schmaler Grat, auf dem wir gewandelt sind... hier hatten wir hingegen zur Abwechslung mal richtig Platz: 


Und Spass hatten wir grundsaetzlich!!! Hinter mir sieht man Amy, Becca und eine Iban Lady, die uns auf dieser kleinen Tour begleitete:


Zurueck kamen wir dann durch den Fluss, der auch unsere Gastgeber und uns trennte: 


Hier sieht man das Haus der Ibans von aussen. Diese Behausung nennt man uebrigens "Long House", und sie beherbergt immer einen kompletten Stamm (es gibt Einige von diesen Haeusern, wir haben jedoch nur dieses gesehen).  In unserem Long House leben 8 Familien, wobei jeweils eine ganze Familie in einem Raum wohnt. Nun... wir wollten natuerlich wissen, wie es bei einem so dichten Beisammensein mit dem Sexualleben aussieht... und das ist ganz einfach geloest: Die Paerchen gehen in den Dschungel, wenn sie ein wenig Privatsphaere brauchen!


Hier sieht man noch den Rest von unserem Strand... von  dieser Stelle aus konnten wir auch das Long House sehen:


Ein wenig Landschaft und zwei Jungs unseres Stamms beim Angeln:


Ja, und hier kommen wir von unserem Trekking zurueck und sind bei unseren Gastgebern gelandet. Nun, die letzten Meter haben wir natuerlich auch noch mit Bravur gemeistert... eine kleine Kletterpartie:


... und natuerlich die Flussdurchquerung! Aber dann waren wir auch wirklich tatsaechlich zu Hause! Es war uebrigens echt witzig: Wann immer wir unsere Gastgeber besuchten, wurden wir richtig nass... es blieb einfach nicht aus! Und ich war gluecklich ueber meine Trekkingsandalen, denn der Fluss war voller kleiner glitschiger Steinchen! ;-)


Das hier war unsere erste Webstunde... Matten haben wir an diesem Tag hergestellt und durften diese auch mitnehmen... die sind echt nuetzlich diese Teile. Verwebt werden uebrigens getrocknete Blaetter:


Und so sah unsere kleine Frauenwebrunde im Ueberblick aus:


Ja, und stolz durfte ich dann meine fertige Matte praesentieren:


Links im Bild... das ist Dominik! Er war unser Guide, Koch und nebenbei hat er unseren "Huehnerhaufen" richtig gut durch diese Woche gebracht. Mann, Mann... ich bewundere seine Nerven!! ;-)

Rechts im Bild sieht man Eco... ein ganz charmanter Bursche:


Hier hatten wir mal wieder eine Webstunde... diesmal haben wir uns an kleinen Behaeltern versucht. Fuer mich war diese Aufgabe echt nahezu unloesbar... und so gab es dann auch viel Hilfe von den Iban Frauen, damit es wirklich fertig wurde:




Das ist der Ausblick aus dem Gemeinschaftsraum, in dem wir gewebt und auch sonst gesessen haben, wenn wir bei den Ibans waren:


Einen Baum haben wir auch jede gepflanzt und ein persoenliches Schildchen dazugesteckt! Meine "Hoffnung" gilt dem Wald, den Ibans und den Orang Utans... und ich hoffe sehr, dass sie ueberleben und nicht wegen der Palmoelindustrie von der Bildflaeche verschwinden werden:


Hahaha.... ja, so sahen unsere "Spaziergaenge" aus... da blieb echt kein Schuh trocken!! ;-)


Hier hatten wir mal wieder die hoechste Stelle unseres Ausflugs erreicht... und mussten daraufhin erst einmal ein Gruppenbild machen:


Oh Mann... ja, das war aufregend!!!! Die Maedels und Dominik haben naemlich eine Nacht im Wald verbracht, worauf ich jedoch absolut keine Lust hatte. Fuer mich stand hingegen eine Nacht alleine in unserem Haus auf dem Programm, was auch nicht "ohne" war, denn ab halb elf gibt es keinen Strom mehr, und alles ist dann stockduster! Hier auf dem Bild sieht man den Aufbruch von Dominik und den Maedels:


Das hier ist uebrigens der Ausblick nach rechts vom Haus aus. Mensch, ich hab mich fast wie in alten Zeiten gefuehlt, als ich auf meinem Balkon sass und die Schiffe auf dem Rhein vorbeifahren sehen konnte:


Ja, und hier geht es schon los mit unserem Abschiedsabend. Zum Aufakt gab es erst einmal ein richtig leckeres Essen:


.... welches uebrigens auf diesem Herd gekocht wurde:



Und dann folgte ein kunterbunter und sehr aktiver Abend!! ;-) Zu Beginn haben wir den traditionellen Begruessungstanz versucht:



... um dann OHNE Zuhilfenahme der Haende "galant" in einen Schneidersitz zu gleiten! Oh Gott... den Schneidersitz habe ich tatsaechlich erreicht, aber wie meine B-Note dafuer aussah, moechte ich wirklich nicht wissen! ;-) Ja... und nach einem solchen Begruessungstaenzchen trinkt man natuerlich erst einmal ein Reisweinchen, wobei hier die Haende ebenfalls nicht fuer die wesentlichen Dinge genutzt werden sondern nur zum Abstuetzen! Ich muss gestehen, auch diesen Teil habe ich nicht ganz ohne Haende hinbekommen!


Wie kann man den Trinkbecher mit dem Mund aufnehmen, ihn mit demselben festhalten und dann auch noch trinken? Es war mal wieder eine unloesbare Aufgabe fuer mich... wobei der Anfang ja noch ganz gut aussah:


Wir Maedels sind dann nach diesem ersten Begruessungsgetaenzel ein wenig "shoppen" gegangen! Weit mussten wir nicht laufen, denn die Iban Damen brachten ihre Schmuckhandarbeiten ganz einfach zu uns! ;-) Und auch hier gab es natuerlich mal wieder..... ein Gruppenbild:


Ankun und Eco fuehrten uns dann einen Zaubertrick vor, der im Anschluss reihum natuerlich wieder geloest werden musste. Es galt - trotz zusammengebundener Daumen - diesen Stoff ueber statt um die Arme herum zu bringen, so dass man ihn einfach wegziehen kann (oh Mann, wer haette das gedacht!?? Mit Worten  ist das echt schwer zu erklaeren! ;-)....): 


Ein Stuendchen und mindestens 3 bis 5 Glaeschen Reiswhiskey spaeter war mal wieder Koerpergeschick gefragt. Man musste - ohne Haende - mit dem Mund einen Karton vom Boden aufnehmen. Dieser wurde natuerlich immer kuerzer geschnitten, und aus unserer Reihe hat Becca bis zum Schluss mitgehalten... stolz waren wir auf sie:


Den Reiswhiskey haben wir uebrigens bei einem Spiel getrunken. Wir sassen alle in einem grossen Kreis, hielten eine Endlosschnur in den Haenden, welche dann wild und unter lautem Lachen immer in eine Richtung geschoben wurde. Der Clou war ein Ring, der daran hing und den es weiterzureichen galt... und eine Person in der Mitte, die versuchen musste, ihn im Auge zu behalten. Wann immer gestoppt wurde, musste diese Person dann einen Tipp abgeben, wer den Ring hat! Tja... wir alle verloren ihn schon in der ersten Runde aus den Augen und hatten danach wirklich null Chance, den richtigen Besitzer zu ermitteln. Jeder falsche Tipp wurde mit einem Glaeschen Whiskey "geahndet", und davon hatten wir wirklich sehr viele! Keiner hat je den Ring gefunden, und so wurde die Person in der Mitte - nachdem sie die weisse Fahne geschwenkt hatte - gnaedigerweise auch ohne Erfolgserlebnis ausgetauscht.

Und mit Bewegung ging es auch weiter durch den Abend!! Hier zeigt Eco uns gerade einen Gruppentanz:


Und mit diesem lustigen Taenzchen verabschiedeten wir uns auch gleichzeitig dort im Hause der Ibans und gingen anschliessend zu uns an den Strand hinueber, um den Abend mit einem schoenen Lagerfeuer zu kroenen:


Ein paar von uns Maedels haben dieses Taenzchen uebrigens richtig gut hinbekommen, wobei ich - ehrlich gestanden - nicht dazu gehoerte. Aber es besteht Hoffnung!! So ganz talentfrei bin ich ja nun nicht! ;-)

In diesem Sinne... wir sind dann wieder mal ziemlich feucht froehlich durch den Fluss nach Hause marschiert und was dann noch folgte - und auch noch weitere schoene Bilder aus unserer Dschungelzeit - das zeige ich Euch dann im letzten Post meines Orang Utan Projekts! :-)























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