Dienstag, 16. August 2011

Sappa... und der Zauber der Reisterrassen (ein wahrhaft kroenender Abschluss unserer Tour!!)!

Eine weitere Nachtfahrt mit dem Zug stand an... diesmal fuhren wir jedoch erst spaet los und haben unser Abendessen vorsichtshalber schon vorher zu uns genommen. Fuer mich war dies die schoenste Fahrt, denn komischerweise hier in diesem Zug konnte ich richtig gut schlafen. Phil fiel weiterhin aus, und so fuhren wir zu Dritt (Holly, Diep und ich) nach Sappa. Es war eine lustige Zugfahrt. Anfangs mussten wir erst einmal Diep gegen einen jungen, verwirrten Vietnamesen in unser Abteil tauschen (ihn hatte man naemlich in's naechste Abteil gebucht und den armen Kerl, der da total geschockt auf seinem Bett sass und vorsichtshalber einfach mal dauerlaechelte... ihn hatte man zu uns gesteckt statt zu seiner Reisegruppe, die alle Abteile neben uns hatte). Er war dann auch mehr als gluecklich, als er erloest wurde und zu seinen Freunden wechseln konnte, denn er sprach kein Englisch und wir auch kein Wort Vietnamesisch. Stolz war er aber trotzdem, dass er eigentlich mit den Weissbroten haette reisen sollen! Er war echt ein ganz sympathischer und lieber Kerl. Nachdem das dann geregelt war und Phils Ticket ja (dank der kurzfristigen Entscheidung) nicht storniert werden konnte, war unser Abteil komplett... und wir alle legten uns bald schlafen. Nun... erstens kommt es anders und zweitens als man denkt... um 1 Uhr morgens klopfte und oeffnete der Schaffner dann unser Abteil und schob uns einen weiteren Fahrgast hinein. Auch er sprach kein Wort Englisch, war aber so begeistert von seinen Mitreisenden, dass er mit Haenden und Fuessen versuchte, sich mit uns zu unterhalten. Es war echt ein hoffnungsloses Unterfangen!! Diep schlief uebrigens weiter... er bekam nichts mit... die haetten uns da aus dem Abteil rausklauen koennen... er waere definitiv erst in den Bergen wach geworden! Sei ihm gegoennt! ;-) Ich zeigte unserem neuen Mitbewohner, wo sein persoenliches Lichtlein an- und auszuschalten war, loeschte das Hauptlicht und ging wieder schlafen. Am Morgen dann (es war so gegen 5) kamen wir in Lao Cai an. Diep war ebenfalls von den Toten erwacht und setzte sich neben mich auf's Bett, um seine Schuhe anzuziehen. Ja, und unser neuer Mitbewohner setzte sich happy happy zwischen uns und loecherte Diep froehlich mit vielen, vielen Fragen. Mann... unser Diep ist ja eigentlich kein Morgenmensch... aber er hat sich sehr gut geschlagen und brav gelaechelt, uebersetzt und geantwortet. Holly und ich mochten diesen froehlichen Gesellen... er war (bzw. ist bestimmt immer noch) unheimlich lustig und voller Lebensfreude!

Nach einem herzlichen Abschied ging es fuer uns dann weiter mit unserem Kleinbus Richtung Sappa. Die Fahrt dauerte ungefaehr 1 1/2 Stunden, und unser Ziel war ein Restaurant mit wunderschoenem Ausblick:



Dort haben wir dann erst einmal gefruehstueckt. Fuer mich gab es eine Suppe mit Gemuese und Reis.. Holly haette gerne Muesli mit frischer Milch gehabt, doch leider war die Kuh wohl viel zu weit entfernt, denn darauf wartete sie vergeblich. Sie bestellte dann vorsichtshalber noch einen Pfannkuchen mit Bananen, und den bekam sich auch. Sie fragte dann noch 1, 2, 3 ganze viele Male nach ihrem Muesli, doch dies blieb bis zum Schluss verschollen... was wohl mit der frischen Milch zusammenhing, die da hineingehoerte.

Wir packten dann unseren kleinen Rucksack und stiefelten los. Es regnete und warum auch immer... damit hatte ich ja gar nicht gerechnet! Diep hatte ein Herz und zwei Regenjacken, und so blieb auch ich ein wenig trocken. Belohnt wurden wir u.a. mit diesen Ausblicken:



An dieser Stelle rasteten wir kurz, ich trank einen Tee und Holly kaufte ein Armbaendchen, welches ihr ein kleines Maedchen anbot. Hier auf dem Bild sieht man uebrigens eine Hmong Frau! Dieses nette Voelkchen begleitet die Touris immer, wenn sie durch die Reisterrassen wandern... doch dazu spaeter mehr:


Nun, es gab unheimlich viel schoenen Ausblick... und es ist auch sehr schwer, nur einige Bilder herauszusuchen... deshalb setze ich mich auch gar nicht grossartig mit der Qual der Wahl auseinander...  sondern zeige Euch einfach ein paar Bildchen mehr!!! Und hier geht es auch schon weiter:




Wow... das war mal eine richtige Ansammlung von Wanderern und Hmong Frauen, was vor allem daran lag, dass einige Touris hier Rast machten und dass jede Gruppe meist von 2 bis 3 Frauen begleitet wurde. Diese Situation war aber uebrigens die Einzige dieser Art... normalerweise hat man seine eigene Begleitung und trifft eventuell mal auf eine andere Gruppe... das war es dann aber auch schon:


So sieht ein typisches Doerflein in den Bergen Sappas aus:





Ja, und das folgende Bild ist leider ein wenig unscharf... aber ich finde es dennoch so klasse, dass ich es Euch zeigen moechte. Wir hatten morgens, als wir losmarschierten, ein dreikoepfiges Hmong Gefolge... diese Frauen warten uebrigens vor den Hotels oder an der Strasse auf Wandergruppen, denen sie sich dann einfach anschliessen. Natuerlich moechten sie gerne ihre Handarbeiten verkaufen, sind dabei aber nicht aufdringlich. Kauft man nichts, so sind sie ein wenig traurig, ziehen aber ganz einfach weiter. Unsere drei Frauen sprachen sogar Englisch, und wir haben uns teilweise richtig nett unterhalten. Nach unserer Mittagspause zogen wir alleine weiter, bis wir dann auf eine einzelne Lady trafen. Ich bat Diep ihr zu sagen, dass wir definitiv nichts kaufen, doch leider sprachen selbst er und sie nicht die gleiche Sprache und so folgte sie uns:


Hier mal wieder ein Doerflein:



Und das hier war dann unsere kleine Reisegruppe, als wir kurz hielten (weil ich mal wieder Fotos machen wollte ;-)...):


Ein Kuenstler, der seine Arbeiten am Wegesrand ausstellte... diese hier hat mir richtig gut gefallen, und der Hintergrund war auch super passend:


Mal wieder ein wenig Ausblick:


Das hier war das Buedchen gegenueber unserer Unterkunft... ja, Sari-Sari Stores gibt es wirklich ueberall:


Und Holly erstand dort dann auch ein paar Kekse fuer den Nachmittag:

Und auch ein Cafe (oder so etwas Aehnliches wie ein Cafe) gab es.... und das sogar direkt nebenan! Dort habe ich dann einen echten vietnamesischen Kaffee probiert... der ist uebrigens schwarz wie die Nacht, und es kommt ein gefuehlter kompletter Liter Kondensmilch hinein... was aber nicht bedeutet, dass der Kaffee dann hell wird... er bleibt - auch nach dem Umruehren - ziemlich schwarz oder na ja tiefdunkelbraun:


Diese netten Ladies leisteten uns ein wenig Gesellschaft, waehrend wir dort sassen:


Und die Dame rechts im Bild hatte eine wunderschoene kleine Handtasche... die musste ich ihr einfach abkaufen!!! Das ging gar nicht anders:


Sie zogen weiter, kamen dann aber irgendwann zurueck und machten eine kleine Pause vor dem Haus gegenueber... dort arbeiteten sie ein wenig an ihren Taschen und sonstigen Souvenirs: 


Wir uebernachteten bei einer Familie in einem Homestay... und das hier ist die Oma mit der jungen Tochter unserer Gastgeber:


Auch in den Bergen gibt es Sonnenuntergaenge!! ;-)


Ja, und das hier war unser Abendessen mit der Familie... sehr, sehr lecker und sehr gemuetlich war es:


Es koennten ganz sicher 20 Personen dort uebernachten, doch an diesem Abend waren wir Drei alleine, und so suchte ich mir das Bett links unten im Bild aus... Holly schlief neben mir, und Diep verkruemelte sich in die andere Ecke. Das Badezimmer bzw. die Toilette waren eine Etage tiefer, und ich war wirklich gluecklich ueber meine Taschenlampe! ;-)


Die Oma hatte fast immer ihre junge Enkelin im Gepaeck... und trug sie mit sich herum. Meist summte oder sang sie leise Lieder fuer die Kleine... Mannomann, ich haette mich gerne auch auf ihren Ruecken geschnallt, habe aber eingesehen, dass ich das dieser armen Frau echt nicht antun kann ;-)..:


Und das hier ist das Haus unserer Gastfamilie:


Oh... und das ist der Blick auf das "Cafe", in dem ich das schwarze Waesserchen getrunken habe... war uebrigens gar nicht mal sooo uebel!!!


Ja, und dann wanderten wir auch schon wieder zurueck Richtung Strasse... und natuerlich gab es wieder viel tollen Ausblick:






Irgendwann sammelte unser Fahrer uns auf der Strasse ein, und es ging zurueck nach Sappa:


Hier wird lebend verkauft (Fisch, Garnelen, Krebse)... nur die dicken Froesche waren schon tot, wurden aber ebenfalls in Wasser gelagert angeboten:


Sappa ist ein Pflaumenanbaugebiet... und es gibt dort wirklich viele verschiedene Sorten:


Hier sind wir ueber den Markt geschlendert... es gab viel tolles Gemuese und auch sehr viele Gewuerze und natuerlich auch sonst alles, was man auf einem Markt verkauft (wobei die asiatischen Maerkte sich doch leicht von unseren unterscheiden):


Holly und ich setzten uns oben auf die Stufen dieses Platzes und genossen den Ausblick:



Hier noch einmal ein Blick in die Hauptstrasse (ist uebrigens echt ein kleines Shopping Paradies):


Ja, und schon ging es fuer uns zurueck nach Lao Cai. Es war ein richtig toller Ausflug, und die Hmongs und die Reisterrassen haben uns wahnsinnig beruehrt und fasziniert. Klar, der Tourismus hat dort in grossem Masse Einzug gehalten, aber dennoch hat diese Gegend immer noch unheimlich viel Flair! Ich wuerde jederzeit wieder dorthin fahren und dann aber ein paar Tage laenger bleiben. 1 1/2 Tage sind echt zu wenig.

Es ging fuer uns nachmittags dann zurueck nach Lao Cai. Ja, und bevor wir dann in einem Restaurant assen und auf den Zug warteten... stoppten wir noch an einem Fluss. Ich kann es kaum beschreiben... aber mein Herz klopfte bis zum Hals und ich war wahnsinnig aufgeregt.

Der Grund dafuer war die andere Seite dieses Flusses... also 50 Meter entfernt... lag:


CHINA!!!!!

Ich kann es noch nicht einmal beschreiben, wie sich diese Aufregung anfuehlte... aber ich war so nah und doch so fern von einem Land, das - seit ich vor Jahren den ersten Hochzeitsschrank kaufte - irgendwie immer mehr an Bedeutung fuer mich gewinnt. Als ich im Januar gestartet bin, stand China ueberhaupt nicht auf der Liste meiner zu besuchenden Laender... ja, und dann traf ich viele Leute, die schon dort waren. Sie erzaehlten von ihren Erfahrungen... und mittlerweile habe ich einen 8 woechigen Aufenthalt in einer "Academy fuer Martial Arts" in den Bergen irgendwo in China gebucht.

Abgesehen davon, dass diese Akademie meine groesste Herausforderung darstellt, habe ich das Gefuehl, dass China insgesamt mein Leben sehr stark veraendern wird... bzw. schon dabei ist, dies zu tun... aktuell sind es noch mehr Ahnungen als ein Wissen, doch Stueck fuer Stueck oeffnen sich Fensterchen und Tueren, die mir immer mehr Einblick in dieses Land gewaehren... ja, und es fasziniert mich immer mehr!

Ich bin schon sehr gespannt, was da noch alles kommt... :-)









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